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Münsterland Oktober 2019

Bericht über das Herbstreffen des BMW 6er Club e.V.
vom 04.10. – 06.10.2019 im Münsterland

Kleine Sachen, große Sachen – wenn große Jungs anfangen (wieder einmal) zu spielen.

Der tut nix….der will nur spielen ! Genau ! Und diesmal konnten wir unseren Spieltrieb endlich mal wieder nördlich der Weißwurstäquators ausleben, denn Familie Dresemann hatte sich freundlicher Weise (oder wollte der nur spielen…?) bereit erklärt, das Herbsttreffen 2019 im – für viele von uns unbekannten – Münsterland zu organisieren.

Und wer das Rheinland kaum oder gar nicht kennt, da wir nur allzu oft im Süden spielen, für den ist das nördliche NRW eine komplette Terra Incognita.

Also rein in die Kiste und ab nach irgendwo da oben. Die werden schon einen Sandkasten für die 6er Boys und Girls haben.

Die ganz Tapferen nahmen bei eher Indoor-Game-Wetter die Stadtführung durch das pittoreske Münster am Freitagnachmittag auf sich. Die über 1000 jährige Geschichte hatte auch einiges herzugeben, während andere noch Out-Run auf der Autobahn spielten; irgendwie sind LKWs in Video-Spielen origineller…

Egal – jeglicher Frust über gefühlte 10.000 Brückenbaustellen und Brummis mit „Trans-“ Aufschrift ist wie immer weggeblasen, sobald diese Truppe zusammenkommt, die bald 25 Jahre lang mit ihren Haifischen und ähnlichem Getier sich spielend vergnügt.

Im ehemaligen Gutshof „Parkhotel Hohenfeld“ wurden wir dann auch mit einer gewissen rheinländischen Leichtigkeit freundlich empfangen, das abendliche Buffet und die Hotelbar taten ihr Übriges, damit dieses loving feeling auch bis Sonntag Bestand hatte.

Dazwischen schoben wir, quasi spielerisch, erneut eine Brennereibesichtigung dazwischen, denn wer spielt darf auch mal Pause machen. Pausen bei uns haben meistens mit großen, runden Holzfässern zu tun, in denen Leckereien reifen, die außerhalb von Sandkästen probiert werden sollten. Große Jungs (und Mädels) eben.

Was Spannendes, was zum Naschen UND was zum Spielen ?

Doch das geht nun wirklich ! Und es geht gut !

So gut, dass auch die JHV relativ schnell über die Bühne gebracht werden konnte, die Spielführer in ihrem Amt bestätigt wurden und das Karussell sich einfach weiter dreht. Einfach, weil entspannt. Denn wir treffen uns, um zweimal im Jahr Freunde und gute Bekannte wieder zu sehen. Nicht mehr und nicht weniger. Nicht alle Jungs verstehen das, die allermeisten doch.

Ja, der Samstag… welcher Kindskopf würde nicht darauf warten per Roadbook und Zündschlüssel endlich wieder Gran Tourismo spielen zu können, nur in real ! Get ready – go !

Diesmal eben durch das Münsterland. Beispielhaft für flaches Land (sehr flaches Land für´n Bayern Bua) und zahllose Dörfer, die mir ihren Backsteinhäusern von Natur aus wie in eine Spielzeuglandschaft hineingebaut aussehen. Gut, dass das Roadbook so detailliert und mit Bildern versehen ausgearbeitet war; sich allein an Backsteindörfern zu orientieren, wäre dann doch etwas herausfordernd gewesen. (Sehr herausfordernd für´n Bayern Bua)

Wir wollten ja kein frühzeitiges Game Over.

Und wen engagiert man wenn Jungs (und Mädels) sich zum Spielen treffen ? Den größten Kindskopf überhaupt, der im Oldtimer- und Modellmuseum in Stadtlohn tausende und abertausende von Modellautos sammelt und in einem zweistöckigen Privatmuseum zur Anschauung (und für manche Fischkö…Verzeihung, Hamburger zur Anbetung) zur Schau stellt.

Gut, dass dieser Kindskopf auch noch seltene Umbauten und Tuningversionen von dieser Marke mit den vier Ringen (wir erinnern uns ans Altmühltal: wer braucht schon vier Ringe, wenn er zwei Nieren haben kann) sammelt…sei´s drum. Auf jedem Spielplatz gibt es ein besonderes Kind, das ein bisschen anders ist. Mutti ist schuld. Wir haben ihn trotzdem lieb.

Denn die Spielzeugsammlung war sehr beeindruckend, vor allem da diese zu 100 % privat ins Leben gerufen wurde und bis heute nicht öffentlich gesponsert wird. Und wir Kinder vom 6er Club, bekamen dann auch noch Süßes in Form von hausgemachtem Kuchen. Weil wir so brav waren. Und weil wir alles aufgegessen haben. Und weil wir so brav waren und alles aufgegessen haben wurde das Wetter auch schön.

Weniger brav waren die Brautpaare von jenseits des Urals, die die Auffahrt am Schloß Nordkirchen blockierten, auf der wir eigentlich unsere Spielzeuge zwecks Gruppenfoto aufstellen wollten. Bei einer Scheidungsrate von aktuell 33 % ist das ja wohl rechnerisch echt sinnlos, uns die Auffahrt zu besetzen. Wir haben nämlich in Mathe aufgepasst ! Jetzt haben die einen eine fast geschiedene Ehe und wir kein schönes Gruppenfoto der Schulklasse. Und was machen wir da ? Wir schmollen…und ziehen uns eine Schloßführung rein. Bäh !

Ja, das war schon beeindruckend, mit was die Schönen und Reichen im Barock so gespielt haben. Und wer mit wem im Barock so alles gespielt hat, in Hinterzimmern, Schlafgemächern und Lustpavillons, versteckt im Spielzeug-Park. Da wurde dann schon mal ein Fischko..Verzeihung Nordlicht mit einem rassigen Ungarn vermählt, der wiederum baute eine Spielwiese für ein Techtelmechtel aus dem Osten und die ohnehin freigeistigen und freizügigen Niederländer-(innen) waren ja auch nicht weit. Heraus kamen dann depperte Kinder, aber die haben dann auch wieder lauter lustige Dinge gespielt.

Wahnsinn. Nachkommen von denen haben dann mitten in den Park und direkt neben das barocke Schloß einen 70iger Jahre Betonklotz gesetzt. Brav ! ganz brav ! Mutti ist echt stolz auf Euch !

Da haben wir dann doch etwas mehr Niveau und verließen schließlich diesen Sandkasten der Unzucht. Es erwarteten uns nämlich wärmere Gemächer mit leckerem Buffet und besagter Hotelbar zu Gaumenschmaus und Benzingesprächen. Und Flirtgesprächen – muß ja nicht immer um Vergaser und Hydraulikpumpen gehen. Der tut ja nix…der will nur ein bisschen spielen. Chill Alter !

Tja und wie das so ist, wenn´s am Schönsten ist, dann ist das Spiel-Wochenende auch schon wieder vorbei, aber so ist das nun mal. Einem weinenden Auge folgt bei uns aber auch immer ein lachendes.

Die große Geburtstagsparty steht an und wenn da nicht viele Jungs (und Mädels) kommen, dann wird Mutti aber böse…aber voll echt ey. Wir tun ja nix…wir wollen nur ein bisschen spielen – naja dann vielleicht ein bisschen mehr als nur ein bisschen. Aber wir sind ja schon groß – wir dürfen das !

Bis bald zum 25 jährigen Jubiläumstreffen vom 11.06.-14.06.2020 am Schliersee / im Ammerwald. Zwei große Jungs freuen sich auf Euch (Hans Reyinger und da Bayern Bua)

Gerhard Holmer