Bericht zum Herbstreffen des BMW 6er Club Deutschland e.V. vom 06.-08.09.2013
Mit unserem Herbstreffen (zu dem wir wieder einige unser Schweizer 8er Freunde begrüßen durften) wollten wir diesmal das „Baden“ in Baden-Württemberg erkunden.
Unser Kollege Heiko Sandholzer hatte sich viel Mühe gemacht und ein wundervoll gestaltetes Roadbook ausgearbeitet, welches uns u.a. über die berühmte Hochschwarzwald Straße führen sollte. Daß auch noch einige Teilnehmer während der Fahrt mit Walkie-Talkies ausgerüstet wurden, um bei Pannen (die es glücklicher Weise nicht gab) oder ähnlichen Problemen zu helfen, würde selbst die NSA neidisch machen – Respekt Heiko!
Doch zunächst galt es per Bus nach Baden Baden chauffiert zu werden, um bei einer Stadtführung mehr über die Geschichte der Stadt und deren Besonderheiten, wie dem ersten Hotel Deutschlands, zu erfahren.
Unbestätigten Gerüchten zu Folge zogen es jedoch drei Teilnehmer vor, eher die rückläufige deutsche Bierindustrie ziemlich aktiv zu unterstützen, als der Stadthistorie Tribut zu zollen. Genaueres konnte jedoch nicht eruiert werden – Vielleicht weiß der schwäbische Geheimdienst mehr.
Zurück im Hotel ging es dann bei leichten Weinen und noch seichteren Witzen eines Weinverkosters recht spät ans Abendessen. Ein „late night dinner“ für VIPs eben !
Nach der Jahreshauptversammlung fuhren wir dann über besagte Hochschwarzwaldstraße Richtung Mummelsee. Petrus hatte nach anfänglichem Zögern ein Einsehen und blies den Nebel weg, um uns den See bei strahlendem Sonnenschein zu präsentieren.
So verweilten wir recht lange; die einen genossen den Biergarten, die anderen staunten über Touristen aus aller Welt, die den Kitsch der Souvenirläden in eben diese Welt hinaus trugen und die Hardcore Mitglieder des Clubs betraten unbekanntes (weil gesperrtes) Gelände und testeten die Geländegängigkeit von Kinderbuggies.
Wir gehen davon aus, daß die kommende Generation des Clubs diesen um die X6 Modellreihe erweitern wird.
Zu erwähnen wäre noch, dass für ein BMW E-24 Treffen diesmal bemerkenswert viele andere Fahrzeuge vertreten waren. Da wurden Babys in V12 7er (E32) Limousinen chauffiert (welch unerhörter Luxus), Urlaubsreisen nach Italien mit 3er (E46) und 7er (E65) fortgesetzt, niederbayrische Großfamilien im X3 (E83) und gar eine Elvis Combo im 5er Touring (E39) transportiert. Dazwischen blitzten immer wieder einmal die fantastischen Coupés der 8er Reihe (E31), mit ihren schmalen Klappscheinwerfern auf – auch von deutschen Clubkollegen mitgebracht.
Oben erwähnter schwäbischer Geheimdienst hatte zusätzlich wohl seine Beziehungen zum britischen MI 6 spielen lassen, da tatsächlich zwei Fahrzeuge einer britischen Marke teilnahmen, welche normaler Weise bevorzugt vom besten Agenten Ihrer Majestät benutzt wird.
Statt Maschinengewehren in den Stoßstangen und Granatenwerfern in den Heckleuchten gab es dafür handfesten Schweizer Akzent. Der ist nämlich auch ein Killer.
We were very much amused!
Nach der Weiterfahrt durch den Hochschwarzwald und Ankunft in Schramberg hatten wir das große Vergnügen zwei kleine aber bemerkenswerte Museen zu besichtigen, die private Autosammlung Steim sowie die dortige Auto und Uhrenwelt. Besonders Letztere bestach durch die liebevollen Arrangements der Exponate.
Dadurch bekam man nicht nur einen Einblick in die Verkehrssituation der Vorkriegsjahre sowie der „Wirtschaftswunder“ – Zeit, sondern vor allem auch einen Eindruck, welch Lebensgefühl und welcher Stil im Alltag geherrscht haben müssen.
Weiter über die Serpentinen des Schwarzwaldes fahrend, bemerkte manch einer, wie sehr die einst touristisch boomende Region offensichtlich zunehmend Gäste verliert. Einige der altehrwürdigen Hotels standen wie das Bates-Haus aus Hitchcocks „Psycho“ in der Gegend und versprühten einen eher schaurigen Charme, als Touristen anzulocken. Wer möchte hier schon unter die Dusche.brrr.
Während der Kaffeepause in Hornberg schien die Welt wettermäßig gerade noch in Ordnung, allerding hatte Petrus dann in Triberg etwas völlig falsch verstanden: wir wollten die höchsten Wasserfälle Deutschlands sehen nicht wie Wasser in Strömen vom Himmel fällt.
So folgten die Meisten (ging überhaupt jemand hoch ?) weniger dem Fußmarsch zu den Fällen, als vielmehr dem allgemeinem Tenor, daß es an der Hotelbar auch schön und das Flüssige dort doch deutlich angenehmer zu genießen sei.
Nach dem Abendessen in einem gut temperierten Restaurant (nein es war nicht die hoteleigene Sauna) erfolgten in heiterer und freundschaftlicher Atmosphäre die üblichen Benzingespräche und Planungen für kommende Treffen.
Teilnehmer aus dem Freistaat kamen in Tracht und selbst ein Helvetier wurde in Lederhos´n mit Halbschuhen und Baumwollsocken gesichtet – eine sensationelle Kombination.
Freuen konnten wir uns auch über neue Mitglieder, die wir zum ersten Mal begrüßen durften, sowie verschollen geglaubte Clubkolleg(innen), die mal wieder dabei waren und optisch Farbe ins Geschehen brachten.
Daher blicken wir alle auf das Kommende: Ein Wiedersehen im Frühjahr im Harz, denn unser Club entwickelt sich immer mehr zu einem Treffen von Freunden, die zusammen Genießerreisen in ganz Deutschland unternehmen. Und so soll es sein.
Gerhard Holmer