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Würzburg Mai 2013

Frühjahrstreffen vom 9. bis 12. Mai 2013 im Fränkischen Weinland

Wenn im Frühling die Sonne wieder länger und wärmer scheint, ist an vielen Stellen in ganz Deutschland und zum Teil auch im Nachbarland Schweiz eine gewisse Unruhe zu spüren: Die Mitglieder des BMW 6er Clubs sind aus dem Winterschlaf erwacht und machen sich auf den Weg zu ihrem jährlichen Frühjahrstreffen.

So auch in diesem Jahr, wo sie am 9. Mai nach und nach im Hotel „Weisses Lamm“ in Veitshöchheim eintrafen. Alle Teilnehmer wurden persönlich von Herbert Höfig, dem Organisator dieses Treffens, begrüßt und mit den nötigen Informationen versorgt.

Auf dem Hotelparkplatz fanden sich bald die ersten 6er Fahrer ein und zeigten sich wieder gegenseitig, was sie unter der Haube haben. Nachdem wir einige Zeit in lockerer Runde beisammen gesessen hatten, erwartete uns am Abend ein üppiges fränkisches Büffet, begleitet von Weinen der Region als Einstimmung auf die kulinarische Seite des Treffens.

Für den Freitag hat Herbert sich ein umfangreiches Programm ausgedacht, bei dem jeder auf seine Kosten kam.

Die Damen konnten die Firma René Lezard in Schwarzach besichtigen und wurden vom Inhaber persönlich in die Welt der Mode entführt. Er erklärte die Organisation der Firma, zeigte den Prozess auf, den ein Kleidungsstück von der ersten Idee bis zum fertigen Modell durchläuft, und gab interessante Informationen zu Fertigung und Vermarktung. Anschließend war Gelegenheit zum Einkauf im firmeneigenen Outlet. Der Gedanke daran hat sicherlich einige der abwesenden Herren nervös werden lassen.

Das Herrenprogramm sah den Besuch der Firma Feierabend in Würzburg vor, die sich auf die Restaurierung hauptsächlich von BMW-, Bugatti- und Alfa Romeo – Oldtimern spezialisiert hat. In der Werkstatt konnten wir sehen, mit welcher Sachkunde und Akribie Autos vom Schlage eines 328 wieder aufbereitet wurden. Die Arbeiten an allen Gewerken wie Karosse, Motor etc. belegten die Kompetenz der Firma Feierabend und machten die entsprechenden Preise in etwa nachvollziehbar. Im firmeneigenen „Museum“ gab es wunderschöne, aufs Feinste restaurierte Wagen zu bestaunen und wahrscheinlich wurde hier auch eine gewisse Begehrlichkeit geweckt. Doch die kostspielige Erfüllung dieser Wünsche muss wohl auf ewig in das Reich der Träume verschoben werden.

Nach diesem ausgefüllten Vormittag nahmen wir unser Mittagessen im Bürgerspital
Würzburg ein. Bei fränkischen Spezialitäten konnten wir hier auch schon das erste Glas Wein des Tages genießen.

So gestärkt besichtigten wir anschließend die Würzburger Residenz. Die Führung durch diesen imposanten Barockbau vermittelte einen Eindruck von der Baukunst vergangener Zeiten. Besonders hervorzuheben ist hier das von dem italienischen Künstler Giovanni Domenico Tiepolo geschaffene Deckenfresko im Treppenhaus.

Im Anschluss an die Besichtigung stiegen wir dann in die Gewölbe des unter der Residenz gelegenen Staatlichen Hofkellers hinab. Der Kellermeister gab uns auf
seiner Führung Informationen über das Weingut, die angebauten Rebsorten und den Ausbau der Weine und lud uns abschließend zu einer Verkostung ein.

Auf der nachfolgenden Rückfahrt zum Hotel machten sich bei vielen Teilnehmern gewisse Ermüdungserscheinungen bemerkbar, was bei dem umfangreichen Programm des Tages auch nicht verwunderlich war.

Am Samstag fand dann die gemeinsame Ausfahrt ins Fränkische Weinland statt.
Auch hier achtete Herbert – wie schon tags zuvor – auf strikte Einhaltung des Zeitplans. Pünktlich um 8.45 h ging es los.

Auf dem ersten Streckenabschnitt fuhren wir von Veitshöchheim zunächst durch wunderschöne Täler und Laubwälder, die in ihrem frischen Maigrün erstrahlten. Dann führte Herbert uns abseits der Landstraße auf Wirtschaftswegen durch Weinberge, sehr zum Missfallen einiger Wanderer, die uns im günstigsten Fall mit Unverständnis im Blick entgegensahen. Doch um etwaigen Unstimmigkeiten vorzubeugen, hatte unser Organisator für uns eine Sondergenehmigung beim zuständigen Bürgermeister erwirkt. Als wir das Ende der ersten Etappe erreichten, erschien vor uns mit einem Mal das Weingut Hirn wie ein steingewordenes Hundertwasser – Gemälde. Hier hatten wir die erste Rast, bei der es natürlich nicht ohne die obligatorische 6er-Nabelschau abging. Der Hausherr empfing uns mit einigen Proben seines Könnens. (Hast du Rotling in der Blutbahn, kannst du …. wie ein Truthahn.) Er stellte sein Weingut vor und erzählte die Entstehungsgeschichte des nach den Plänen des österreichischen Künstlers Friedensreich Hundertwasser 2002/2003 errichteten Gebäudes.

Der nächste Abschnitt unserer Ausfahrt verlief von Untereisenheim wieder durch Weinberge und teils auf sehr schönen Nebenstrecken vorbei an blühenden Rapsfeldern über Volkach nach Prichsenstadt, wo wir im Gasthof zum Storch die Mittagspause einlegten. Der Wettergott, der es bisher gut mit uns gemeint hatte, vertrieb uns leider mit einem kräftigen Regenguss aus dem malerischen Innenhof.
Zum Glück war dies nur eine vorübergehende Angelegenheit, so dass wir den Ausflug nach Besuch des zum Gasthof gehörenden Kutschenmuseums bei schönem Wetter fortsetzen konnten.

Die dritte Etappe führte uns von Prichsenstadt in westliche Richtung über Volkach, teils parallel zur Vormittagsstrecke, bis an den Main und dann südwärts zum Hotel zurück. Selbstverständlich hatte Herbert auch hier wieder reizvolle Nebenstraßen gewählt. Zum Glück gab es auf besonders engen Streckenabschnitten keinen Gegenverkehr. Ob wir dieses auch der sorgfältigen Planung des Organisators zu verdanken hatten? Auf jeden Fall war der traumhafte Blick aus der Vogelperspektive in die Täler das Risiko wert. Es war der schönste Teil der Ausfahrt.

Nachdem alle wohlbehalten zurückgekehrt waren, gab es im Restaurant ein mediterranes Büffet. Wir ließen das schöne Wochenende noch einmal Revue passieren und dankten Herbert für seine Mühe bei der Planung und Organisation mit einem respektablen Applaus (mindestens zwei, wenn nicht drei „Vorhänge“). Er hatte wirklich an alles gedacht und dafür gesorgt, dass keiner zur kurz kam. Sogar die Liebhaber von Müller Reis blieben nicht unberücksichtigt. Auch hat er dem fränkischen Wein einige neue Freunde hinzugewonnen. An dieser Stelle soll jedoch erwähnt werden, dass dieses Treffen letztlich auf die Initiative gewisser Clubmitglieder hin zustande gekommen ist, die Herbert in zähen Verhandlungen dazu überreden konnten, die Organisation zu übernehmen.

Das gemeinsame Frühstück am Sonntagmorgen endete mit den üblichen Verabschiedungen und letzten Fachsimpeleien. Den Sommer über gehen die BMW 6er Club Mitglieder nun ihren unterschiedlichen Beschäftigungen nach, bis sie im September zum Herbsttreffen im Schwarzwald wieder zusammen kommen, um sich danach, wenn die Tage wieder kürzer werden, in die wohlverdiente Winterruhe zu begeben.

Sigrid Vits